Zurück zu Ihren ADR aus der Vorkrisenzeit
Versuchen Sie herauszufinden, wie Sie Ihre ADR nach der Krise am besten steigern können? Keine Sorge, es könnte mehr als erwartet ein Faktor sein, der sich Ihrer Kontrolle entzieht.
Alte Vorurteile
Nach der letzten Finanzkrise behaupteten viele „Experten“, dass Preisdumping sich negativ auf die Erholung der ADR und des RevPAR für Hotels nach der Krise auswirken würde. Es wurde auch gesagt, dass Hotels, die ihre Preise während der Krise senkten, mehr Umsatz verloren als diejenigen, die an hohen Preisen festhielten. Nachdem ich in den letzten 12 Jahren meiner Karriere am Revenue Management beteiligt war und dabei unzählige Hotels und Märkte kennengelernt habe, und ich jetzt eine Zeit durchlebt habe, die wir wahrscheinlich als die schlimmste Hotelkrise bis heute bezeichnen können, muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich dem heute nur teilweise zustimmen kann.
Reagieren
Erstens haben die Hotels, die in den vergangenen 15 Monaten nicht reagiert, nichts unternommen und einfach nur ihre Preise hoch gehalten haben, sicherlich die größten Verluste gemacht. Es war entscheidend, proaktiv zu sein, neues Geschäft über neue Vertriebskanäle und durch die Planung von Werbekampagnen zu generieren. Und tatsächlich kam es manchmal auch darauf an, die BAR-Preise auf clevere Weise zu senken. Laut unseren Daten sind diese Hotels die klaren Gewinner und haben sowohl beim RevPar als auch beim Marktanteil die besten Ergebnisse erzielt.
Nachfrage wieder da = Preise hoch!
Und jetzt, wenn die Wende kommt? Werden diese Hotels in der Lage sein, die Preise auf ein Vor-Corona-Niveau anzuheben? Ich kann diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Wir erleben derzeit, dass, solange die Nachfrage in einem Markt zurückkehrt, sich die Preisniveaus ungebremst entwickeln können. Daher halte ich es für wichtig, meine Schlussfolgerung herauszustellen, die zu dem Obengenannten in Widerspruch steht: dass der Wiederaufbau der ADR viel stärker mit der Erholung der Nachfrage im Markt zusammenhängt, und viel weniger mit den Nachwirkungen der Preissenkungen während der Krise selbst. Ich will damit nicht sagen, dass eine Halbierung Ihrer BAR-Preise immer die richtige Strategie ist, wenn wieder härtere Zeiten kommen, aber Sie sollten sich unbedingt an die Situation anpassen, und sich nicht zu viele Sorgen über die langfristigen Auswirkungen machen.
Mach weiter
Und wenn Sie ein Freizeithotel in Deutschland sind und jetzt hoffentlich einen Nachfrageboom erleben, wie dies bei vielen derzeit der Fall ist, kann ich nur empfehlen, die Preise weiter in die Höhe zu schrauben und einiges von Ihrem verlorenen Umsatz zurückzugewinnen! Für Hotels, die in Märkten tätig sind, in denen die Nachfrage noch weit von Vor-Corona-Niveaus entfernt ist, entzieht sich dies leider überwiegend unserem Einfluss. Denn Sie können nicht die Marktnachfrage selbst ändern, indem Sie nur einen Preis ändern. Stattdessen sollten Sie lieber mit Ihrem Destinationsmarketing-Büro sprechen und alle möglichen Anstrengungen unternehmen, um für Ihr Reiseziel Nachfrage zurückzugewinnen und neu zu generieren.