Quick Guide für die Wahl eines Revenue Management System (RMS)
Revenue Management Systeme (RMS) sind mittlerweile nahezu unverzichtbar für moderne Hotels geworden, da sie dynamische Preisgestaltung, Nachfrageprognosen und letztlich höhere Umsätze ermöglichen. Im Jahr 2021 nutzten rund 28 % der Hotels weltweit RMS-Tools, wobei umfassende Lösungen weiterhin selten zum Einsatz kommen. Zahlen aus dem Jahr 2019 zeigten, dass ohne die hausinternen Systeme großer Hotelketten nur 12,3 % der Hotels solche Systeme verwendeten. Die Vorteile sind zwar klar, doch die Wahl des passenden RMS ist entscheidend und nicht ganz einfach – man muss genau auf Funktionen, Integration mit bestehenden Systemen und auf die Bereiche achten, in denen menschliche Expertise unersetzlich bleibt.
Warum (fast) jedes Hotel ein RMS braucht
Ein gutes RMS bietet:
- Dynamische Preisgestaltung & Restriktionsmanagement: Automatische Anpassungen in Echtzeit je nach Marktlage.
- Bessere Prognosen: Genaue Nachfragevorhersagen ermöglichen strategische Entscheidungen.
- Bewertung von Gruppenanfragen: Bessere Entscheidungen hinsichtlich Gruppenbuchungen und deren Auswirkungen auf das Individualgeschäft.
- Mehr Effizienz: Weniger manueller Aufwand bei Preis- und Inventarverwaltung.
Allerdings sind nicht alle Systeme gleich gut – die Entscheidung für ein RMS sollte daher immer mit den strategischen Zielen übereinstimmen.
Auswahl des passenden RMS: Wichtige Punkte
1. Funktionen und Anpassbarkeit:
Verschiedene Hotels brauchen unterschiedliche RMS-Funktionen:
- Resorts und Luxushotels: Umfassende Prognosen, die längere Aufenthalte, Zusatzumsätze (Spa, Restaurants, Events) und unterschiedliche Gästegruppen berücksichtigen.
- Business-Hotels und Stadthotels: Flexible Preisstrategien, Mitbewerbsanalysen und fortgeschrittene Segmentierungs-Berücksichtigung.
- Boutique- und unabhängige Hotels: Einfache, intuitive Bedienung und verständliche Berichte, um Komplexität und Kosten gering zu halten.
2. Integration mit bestehenden Systemen:
Ein RMS funktioniert nicht isoliert. Es muss sich gut mit dem vorhandenen Property Management System (PMS) verbinden lassen, idealerweise auch mit dem Channel Manager oder Central Reservation System (CRS), und zusätzlich (falls vorhanden) mit den Customer Relationship Management (CRM) und Upselling-Tools. Nur wenige RMS’s decken diese Integrationen umfassend ab und/oder beziehen sie auch aktiv in die Preissteuerung ein. Komplizierte oder inkompatible Integrationen können die Vorteile schnell zunichte machen.
Wichtige Integrations-Checks:
- Datenpräzision und Echtzeit-Abgleich mit PMS und Vertriebskanälen.
- Skalierbare APIs für zukünftige technische Erweiterungen.
- Gute Reporting-Funktionen, die bestehende Analyse-Tools ergänzen oder erweitern.
3. Klare Ziele und strategische Ausrichtung:
Werde dir klar über die Ziele hinter der Einführung eines RMS. Ob Umsatzsteigerung, Effizienz oder Wettbewerbsfähigkeit – eine klare Ausrichtung hilft bei der Auswahl:
- Bevorzuge Systeme, die genau die Funktionen bieten, die deine Ziele unterstützen, z.B. besonders präzise Preisfindung.
- Vermeide Systeme mit zu vielen unnötigen Features, die nur Komplexität schaffen, aber keinen echten Mehrwert bieten.
4. Menschliche Expertise bleibt unverzichtbar:
Trotz aller Automatisierung braucht es weiterhin menschliches Wissen:
- Strategische Preisentscheidungen: Menschen können Daten und Marktgegebenheiten interpretieren, die Algorithmen übersehen könnten.
- Umgang mit Ausnahmesituationen: Plötzliche Marktänderungen oder komplexe Gruppenbuchungen erfordern menschliche Entscheidungen.
- Gästeerfahrung: Ein Gleichgewicht zwischen Umsatzsteigerung und Gästezufriedenheit braucht menschliches Feingefühl.
- Planung von Marketingaktionen: Ein RMS erkennt zwar niedrige Nachfrageperioden, kann aber keine Aktionspläne entwickeln – hier braucht es menschliche Planung und Umsetzung.
- und vieles mehr…
Typische Fehler vermeiden
- Implementierung und Training ignorieren: Selbst das beste RMS scheitert ohne gute Schulung darauf und ohne das richtige Setup.
- Unterschätzen des Supports: Prüfe Qualität, Reaktionszeit und Verfügbarkeit des RMS-Anbieters.
- Fehlende ganzheitliche Technologie-Strategie: Ohne Einbindung in eine übergeordnete digitale Strategie verliert das RMS an Wirkung.
Fazit
Die Einführung eines RMS ist mehr als nur ein technisches Upgrade – es ist eine strategische Entscheidung, die zu den Geschäftszielen und betrieblichen Realitäten passen muss. Wer ein RMS gezielt auswählt, richtig integriert und menschliche Expertise nutzt, schöpft das volle Potenzial für mehr Gewinn und Wettbewerbsvorteile aus.
Bei berner+becker arbeiten wir ständig daran, dass unsere Hotelkunden genau das RMS bekommen, das zu ihnen passt. Mit tiefgehender Erfahrung bei den wichtigsten RMS-Anbietern in Europa unterstützen wir dich gern bei der richtigen Auswahl. Kontaktiere uns einfach für ein unverbindliches Gespräch rund um das Thema RMS!